Samstag, 5. September 2020

Rezension: Krasse Killer - Joe R. Lansdale

Cover: Krasse Killer
© Golkonda Verlag
Krasse Killer
| Joe R. Lansdale |

Verlag: Golkonda Verlag 2017
Seiten: 380 
ISBN: 9783946503064

MEINE BEWERTUNG 

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Krasse Action

Angeblich sind Hap und Leonard nicht auf Ärger aus, doch sie versinken erneut in einem Morast aus Problemen. Es beginnt unscheinbar mit der Suche nach einer vermissten Enkelin, die sie richtig tief im Dreck wühlen lässt.

„Krasse Killer“ ist der neunte Band um Hap und Leonard, die im texanischen Osten für Recht und Ordnung sorgen, obwohl sie weit weg von einer offiziellen Funktion sind. Die Reihe steht für schwarzen Humor, derben Sprachgebrauch, trashige Typen und einen Moralkodex, der die Welt ein bisschen besser macht:

„Für mich ist es ganz einfach: Es gibt gute und böse Menschen. Die können FKKler, Schwule, Transdingsbums oder sonst was, Albinos, Zwerge oder Riesen, schwarz, weiß, braun oder alle Farben dazwischen sein.“ (S. 83)

Am Anfang wird der Leser mit etlichen Umstrukturierungen konfrontiert, die sich aufgrund der Rettung eines Hundes offenbaren. Obwohl sich die Rahmenbedingungen ändern, ist weiterhin Hap und Leonards detektivisches Gespür gefragt, weil sie die Enkelin einer alten Frau finden sollen. 

Dies ist der Auftakt für das nächste Abenteuer, das weitab der Enkelin in ein texanisches Moloch aus Auftragskillern, Gangs und der Dixie-Mafia führt.

„Wir sind eigentlich in nichts wirklich gut, oder?“ (S. 66)

Vom Ablauf beziehungsweise Aufbau der Handlung her, hat Joe R. Lansdale nichts Neues zu bieten. Der Fall fängt harmlos an und wird von witzigen Dialogen zwischen Hap und Leonard begleitet. Es folgt die Recherche-Phase, in der das Hau-drauf-Duo wie Trüffelschweine die Nasen in den Dreck rammt. Infolge wird es brenzlig, es ergibt sich die Ruhe vor dem Sturm, die in einem blutigen Fiasko ihren Abschluss findet. 

Beim neunten Band angelangt, empfand ich den Handlungsverlauf als solide und gut ausgearbeitet. Dennoch gebe ich zu, dass es mir mittlerweile allzu bekannt vorkommt. Bei diesem Fall gibt es nur wenig Überraschungen und für mich wiederholt sich das bewährte Muster. 

Dank der Hauptfiguren Hap und Leonard ist trotzdem immer für Abwechslung gesorgt:

„An manchen Tagen wusste man einfach nicht, mit welchem Leonard man’s im nächsten Moment zu tun bekam. Mit dem sarkastischen Scherzbold, dem tödlichen Rächer mit eiskaltem Herzen oder der Rotznase von kleinen Bruder, der seine Kekse und sein Dr. Pepper haben will und immer schnell gelangweilt ist.“ (S. 55)

Am Ende zieht Lansdale ordentlich an und der Fall schlägt in eine Richtung, die für mich unerwartet kam. Es gibt erstaunliche Entwicklungen im Privatleben, neue Konstellationen, und trotzdem weicht „Krasse Killer“ nicht vom üblichen Rahmen ab, was der Handlung etwas die Farbe raubt. Letztendlich überrascht der Autor dennoch mit dem Schluss und weiß mit solidem Handwerk und einer guten Story zu überzeugen. 

„Ihr beide und dann noch er, da ist die Katastrophe vorprogrammiert. Das ist wie die Hindenburg und die Titanic und der große Hurrikan von Galveston im Jahr 1900 in einem Aufwasch.“ (S. 237)
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MEINE BEWERTUNG

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08) Rote Rache [Rezension lesen]
09) Krasse Killer
10) Bissige Biester [Rezension lesen]
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