Mittwoch, 1. Mai 2024

Rezension: Amazement Park - Kiersten White

Amazement Park - Kiersten White
© Piper
Amazement Park
| Kiersten White |

Verlag: Piper 2023
Seiten: 336 
ISBN: 978-3492706391

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 



Originelle Idee, reizlos umgesetzt

Genug Geld für ein besseres Leben? Auf dieses Versprechen lässt sich Mack ein, als sie an einer Challenge in einem Vergnügungspark teilnimmt. Die Herausforderung: Sieben Tage lang im Park zu bleiben, ohne gefunden zu werden. 

Bei „Amazement Park“ von Kiersten White habe ich der Inhaltsbeschreibung nach sofort an einen grenzgenialen Thriller gedacht und kam nicht umhin, mir das Buch zu schnappen. Ein maroder Freizeitpark, der für eine spannungende Reality-TV-Produktion als Kulisse dient? Unbedingt!

Erstmals hört sich die Handlung simpel an. Vierzehn Personen werden für eine Fernsehshow in einem verlassenen Vergnügungspark ausgesetzt und treten gegeneinander im Rahmen der Challenge an. Abends dürfen sie sich im dafür vorgesehenen Camp zusammenfinden, tagsüber haben sie sich versteckt zu halten, weil sie ansonsten Verlierer sind.

Protagonistin Mack ist Profi im Verstecken und malt sich längst ein besseres Leben mit all dem Geld aus. Sie checkt die anderen Teilnehmer:innen ab und schätzt ein, wer für sie bedrohlich werden könnte.

Die Ankunft im Challenge-Geschehen und den ersten Tag habe ich sehr genossen. Ich fand es aufregend, mich gemeinsam mit Mack schnellen Schrittes im Park umzusehen, um die ideale Unterkunft zu finden. Allein die Auswahl, wo es sinnvoll ist, sich tagsüber niederzulassen, war eine gedankliche Herausforderung. Denn wo würden die Sucher zuerst nachsehen und wo lässt es sich vergleichsweise gut den Tag überstehen?

Schon zu Beginn der Challenge verschwinden, die ersten Personen und danach wird rasch klar, dass mehr dahinter steckt, als ein neues Reality-TV-Format.

Das Setting hat die Autorin ausgezeichnet beschrieben und fachmäßig in Szene gesetzt. Der Freizeitpark ist verfallen, die Fahrgeschäfte sind marode und so dienen überwucherte Schießbuden und quietschende Karusselle als Versteck für die Teilnehmer:innen.

Die Teilnehmer:innen sind allesamt recht blass geblieben, weil es gar so viele sind. Bis auf Protagonistin Mack bleibt kaum jemand im Gedächtnis. Sie sind austauschbar und sehr oberflächlich geraten. Meiner Meinung nach wäre es eindrucksvoller gewesen, wenn weniger Personen am Spiel teilgenommen hätten. Denn so fiel es mir schwer, Anteil zu nehmen, mitzufiebern und mich der Bedrohung der Challenge zu stellen. Zwar versucht die Autorin, anhand von Gedanken und Gefühlen, eine Verbindung aufzubauen, dies hat für mich dennoch zu wenig funktioniert.

Die Handlung wartet mit einem überraschenden Verlauf auf, den ich - meinem Lesegeschmack entsprechend - als äußerst unpassend empfand. Schon mittendrin war ich richtig enttäuscht, weil mir anfangs die originelle Idee ausgezeichnet gefallen hat, aber das Konzept ins Konstruierte schwindet und sich in einer - meinem Empfinden nach - abgedroschenen Ecke zusammenrottet. Hier wäre mir ein typischer Thriller-Verlauf lieber gewesen, der sich mehr auf die verfallene Kulisse und den Challenge-Charakter als auf übernatürliche Elemente fokussiert.

Alles in allem war die Zeit im „Amazement Park“ von Kiersten White reizvoll und anders, hat aber nicht meine Erwartungen erfüllt. Zwar ist das marode Setting für den geneigten Thriller- und Horror-Leser einladend gestaltet, doch die Handlung hält eine überzogene Wendung und im negativen Sinne merkwürdige Hintergrundgeschichte bereit. Trotzdem lässt sich ein Abstecher in den verfallenen Freizeitpark wagen, wenn man neugierig geworden ist.

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MEINE BEWERTUNG
★★★

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6 Kommentare:

  1. Liebe Nicole,
    schade - deine Befürchtungen sind somit also wahr geworden.

    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      ja, das war nicht ganz, was ich mir erhofft hatte. Dabei wäre das Setting so genial. Schade, dass es an der Umsetzung haperte. Daraus könnte man so viel machen.

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Huhu liebe Nicole,
    spätestens als du "übernatürliche Elemente" erwähntest, war mir klar -> meine Erwartung waren ganz anders.
    DANKE für deine Rezi. Jetzt wird das Buch von der WuLi gestrichen.
    LieGrü
    Elena

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    1. Hallo Elena,

      ich hoffe, ich habe damit zu arg gespoilert? Meine Erwartungen haben wohl auch deinen entsprochen. Das hat mich alles nicht so überzeugt.

      Liebe Grüße
      Nicole

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  3. Hallo Nicole,
    mit dem Buch habe ich auch schon des öfteren geliebäugelt, aber deine Beschreibung klingt jetzt nicht nach dem was ich erwartet hätte. Vielleicht werde ich es doch erstmal nicht lesen.
    Danke für deine Rezension.
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

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    1. Hallo Diana,

      bei mir ging es schon sehr an den Erwartungen vorbei. :D Ich weiß auch nicht, ich hatte es mir wirklich mehr als Thriller vorgestellt. Obwohl ich Horror sehr, sehr gerne mag, hat's hier nicht gepasst. Das war alles zu viel oder zu wenig. Je nachdem, wie man es sieht.

      Doch von der Idee her ist es schon einen Blick wert. Also, bei Interesse würde ich es keinesfalls ganz abschreiben. Es könnte ja trotzdem genau deinen Geschmack treffen.

      Liebe Grüße
      Nicole

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