Mittwoch, 8. Mai 2024

Rezension: Tödliche Oase - Emma Haughton

Tödliche Oase - Emma Haughton
© Quelle: Amazon *
Tödliche Oase
| Emma Haughton |

Verlag: Audiobuch Verlag 2024
Dauer: 11 h : 39 min 
ASIN: B09MFVQ4B8
Sprecher: Kaja Sesterhenn

 MEINE BEWERTUNG

  
★★★- 


Ein Thriller für zwischendurch

Was letzte Nacht geschah, weiß Zoey nicht mehr. Mitten in der mexikanischen Wüste erwacht sie in einem unbekannten Haus mit fremden Menschen, statt in New York mit ihren Freunden zu sein. Es erweist sich als luxuriöses und abgelegenes Rehazentrum namens „Oase“, wo sich die Prominenz gegenseitige die Klinke in die Hand gibt. 

„Tödliche Oase“ hat mich aufgrund der Autorin interessiert. Ich habe bereits „The Dark“ von Emma Haughton gelesen, ein Thriller, der statt in sengender Hitze in eisiger Kälte angesiedelt ist. 

Der Roman beginnt aufregend. Protagonistin Zoey ist orientierungslos. Die Umgebung ist unwirtlich, das Reha-Zentrum beziehungsweise die Entzugsklinik liegt abgeschieden und die Protagonistin weiß nicht einmal, wie sie da hingekommen ist. Auf der Suche nach Antworten lernt sie die Oase-Mitarbeiter und die Kurgäste kennen. Sie erfährt, dass sie einer Gefängnisstrafe entgeht, wenn sie sich einem Entzug unterzieht. Merkwürdigerweise erinnert sie sich an nichts. Nicht einmal daran, was der Grund für eine Anklage gewesen ist. 

Während sie gezwungenermaßen die wohlhabenden und exzentrischen Kurgäste kennenlernt, wird ihr nach und nach bewusst, dass sie tatsächlich in Schwierigkeiten steckt.

Am Anfang hat mir die Handlung ausgezeichnet gefallen. Die abgeschiedene Umgebung der Oase und Zoeys Grübeln, wie und warum sie dort gelandet ist, empfand ich als faszinierend und rätselhaft. Gemeinsam mit Zoey lernt man die Angebote des Zentrums kennen, macht mit den einzelnen Teammitgliedern Bekanntschaft, und merkt, dass wohlhabende Prominenz teilweise gewaltige Probleme hat.

Doch im Lauf der Geschichte verliert sich die Handlung - meinem Geschmack nach - zu sehr in Zoeys Erinnerungen und in der Auseinandersetzung mit ihr als Person. Zwar ist es eingangs packend, mehr über die Hintergründe der Protagonistin zu erfahren und gemeinsam mit ihr zu brüten, warum sie sich an die Nacht, die Straftat und die Anreise nicht erinnert, aber es brachte den Verlauf nicht voran. 

Zoey empfand ich als unsympathisch und distanziert. Ihr Verhalten macht es schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen, was sich durch die Einblicke in ihre Vergangenheit und einige unerwartete Wendungen im letzten Viertel bessert. Denn hier durchläuft sie eine bemerkenswerte Veränderung, weil sie sich ihren Ängsten und Schwächen stellt.

Die Wüste als unwirtlicher Rahmen wird anschaulich dargestellt. Aufgrund von Hitze und Abgeschiedenheit ergeben sich zusätzliche Erschwernisse, die es zu überwinden gilt. Auf diese Weise heizen erbarmungslose Sonneneinstrahlung, Wassermangel und giftiges Getier den Handlungsverlauf an. 

Mir gefiel weniger, dass die Figur Zoey beziehungsweise ihr Innenleben inklusive Vergangenheit weitestgehend der Mittelpunkt des Thrillers war. Selbstverständlich kommt es zu verstecktem Treiben und bedrohlichen Zwischenfällen im Reha-Zentrum, aber all dies fachte kaum die Spannung an und hat sich mir zu sehr im Sand verloren.

Dafür hat Emma Haughton ein wohliges Ende kreiert, das mich zum Lächeln brachte, weil ich es insgesamt absolut passend fand.

Für mich war „Tödliche Oase“ ein angenehmer Thriller für zwischendurch, der sich pläsierlich hören lässt und auf einer interessanten Grundidee basiert, die meiner Meinung nach recht realistisch ist, dem es aber an durchgängiger Spannung fehlt.
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MEINE BEWERTUNG
★★★

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