© DAV |
| Lesley Kara |
Verlag: Der Audio Verlag 2022
Dauer: 8 h : 36 min
Dauer: 8 h : 36 min
ASIN: B09R4XG123
Sprecher: Sandrine Mittelstädt, Elmar Börger, Anke Reitzenstein
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Gut aufgebauter Spannungsroman
Sprecher: Sandrine Mittelstädt, Elmar Börger, Anke Reitzenstein
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Gut aufgebauter Spannungsroman
"Sie waren unzertrennliche Freundinnen, Lizzie und Alice. Dann: die Tragödie bei einem Spaziergang auf den Gleisen. Doch aufgrund eines epileptischen Anfalls hat Lizzie bis heute keinerlei Erinnerung an das Zugunglück, bei dem Alice mit dreizehn ums Leben kam. Die Ungewissheit belastet sie auch als Erwachsene noch zutiefst, doch sie versucht, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Da bekommt sie plötzlich unheimliche Nachrichten und Drohungen von jemandem, der zu wissen scheint, was damals wirklich passiert ist." (Klappentext: Der Audio Verlag)
Bei Lesley Karas „Die Lügen“ handelt es sich um einen gut aufgebauten Spannungsroman, der sich mit der Vergangenheit und einem interessanten Krankheitsbild auseinandersetzt.
Ausgangspunkt des Romans ist ein Zugunglück: Lizzie und Alice waren beste Freundinnen. Eine kommt vor den Zug, die andere überlebt. Lesley Karas Ansatz finde ich interessant, weil Zugunglücke mit Todesfolge tragische Realität sind. Laut einem Bericht vom ZDF 2020 starben allein in Deutschland ungefähr 800 Menschen durch einen Zugunfall. In meinem Heimatland Österreich werden ständig Kampagnen auf Bahnhöfen geschaltet, um auf die Gefahr des wuchtigen Verkehrsmittels aufmerksam zu machen und die Fahrgäste sowie Anrainer auf Achtsamkeit zu drillen.
Nun geht die Autorin einen Schritt weiter und fragt danach, wie es bei jungen Mädchen zu einem solchen Unglück kommen kann. Was treibt sie in die Nähe der Schienen? Worüber haben sie gesprochen und an welchen Punkt sind sie in ihrem Leben gestanden, bis es eine jähe Wende nahm?
Alice ist auf den Schienen gestorben. Aber Lizzie hat überlebt und erinnert sich nicht daran. Hierzu kommt der nächste interessante Aspekt in die Handlung, weil Lizzie Epileptikerin ist und ausgerechnet während der Tragödie einen Anfall hatte. Sie weiß nichts mehr davon.
Jahre später, Lizzie ist eine erwachsene Frau, kämpft sie weiterhin mit den emotionalen und gesellschaftlichen Konsequenzen. Zwar hat sie die Ereignisse von damals einigermaßen verdrängt, doch sie kommen immer mal wieder hoch, obwohl sie ihre Gefühle dazu tapfer runterschluckt.
Im Moment befindet sich Lizzie an der Schwelle eines neuen Lebens, da schleichen sich bedrohliche Boten der Vergangenheit ein. Noch dazu erhält sie mysteriöse Anrufe, in denen sie nur einen Zug rauschen hört.
Die Ausgangslage ist hochinteressant und perfekt arrangiert. Interessiert sah ich mich in Lizzies Leben um, nahm die Eltern und den Lebensgefährten wahr und habe mich tiefer in das Geschehen gegraben. Denn zum Zeitpunkt der Anrufe gerät alles etwas aus den Fugen und Lizzie weiß selbst nicht mehr, ob sie Alice nicht sogar vor den Zug gestoßen hat.
Die Handlung wird abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit erzählt, was für eine solide Grundspannung sorgt und durchgehend die Neugierde hält.
Interessant fand ich, worauf man als Epileptikerin achten muss, wie sehr die Krankheit den Alltag hemmt und welche Grundnervosität aufgrund der Angst vor einem Anfall besteht. Die Autorin hat diese Aspekte geschickt im Roman platziert, sodass sie informativ waren, ohne allzu im Vordergrund zu stehen.
Nur mit Lizzie habe ich mir nach einiger Zeit etwas schwergetan, weil sie mir in Bezug auf eine Entwicklung dumm erschienen ist. Ich habe mich gefragt, was sie sich dabei denkt und wie sie sich als erwachsene Frau mit etwas Lebenserfahrung darauf einlassen kann.
Allerdings hat der Roman diesen Punkt gebraucht, um manchen Twist zu drehen, der sich am Ende in einen etwas zu verkorksten Abschluss auflöst.
Dabei bleibt der Roman großteils auf der Beziehungsebene und spielt mit Konflikten aus der Vergangenheit, die sich in die Gegenwart ziehen.
Zum Schluss fühlte ich mich durchgehend gut unterhalten und habe sogar etwas über Epilepsie gelernt.
Unterm Strich ist es ein Spannungsroman, der mir zum Ende hin zu überdreht erschienen ist, mich bis dahin aber gut bei der Stange gehalten hat und teilweise informativ zu lesen beziehungsweise zu hören ist.
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