Dienstag, 10. Januar 2023

Rezension: Schwarzes Wasser - S. K. Tremayne

Schwarzes Wasser - S. K. Tremayne
© Knaur
Schwarzes Wasser
| S. K. Tremayne |

Verlag: Knaur 2022
Seiten: 416 
ISBN: 978-3426527207

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 



Im Albtraum von einem Hotel

Der Traum vom Luxushotel auf einer kleinen Insel im Blackwater wird zum Alptraum als mehrere Gäste bei einer ausgelassenen Party ertrinken. Hotelmitarbeiterin Hannah entwickelt daraufhin eine Phobie gegen Wasser, die sie auf der Insel regelrecht gefangen hält. Was geschah auf der Party, dass diese tödlich ausgeufert ist?

„Schwarzes Wasser“ ist der neueste Thriller von S. K. Tremayne, mit dem ich schon mehrere Höhen und Tiefen erlesen habe. Manche seiner Thriller haben mich arg enttäuscht. Aber ich mag seinen Stil, der ins Gruselige schlägt. Und ich bin sehr froh, dass ich mich an „Schwarzes Wasser“ getraut habe.

Hannah sitzt auf der Hotelinsel im Blackwater fest. Bei der Mittsommernachtsparty des Luxushauses sind Gäste im Fluss ertrunken. Das Ereignis hat auf sie ver- und zerstörend gewirkt, sodass sie seither eine allumfassende Panik vor Wasser hat. Sie kann der Insel nicht entrinnen.

Als Hotelmitarbeiterin hat sie zumindest den Vorteil, dass sie trotzdem einer geregelten Beschäftigung nachgeht. In ihrer Freizeit denkt sie über den Hergang auf der Party nach. Sie spielt immer wieder die Ereignisse durch und fragt sich, warum ihre Schwester, die in jener Nacht auch im Wasser war, nicht mit ihr darüber spricht.

Die Katastrophe war für den Ruf des Hotels nicht förderlich und trotz aller Anstrengungen des Hotelmanagements bleiben im Winter die Gäste aus. Deshalb leert sich das Hotel mit jedem Tag etwas mehr. Wie lange noch, bis Hannah allein auf der Insel ist?

Tremayne hat wieder einen sehr spannenden und recht gruseligen Thriller geschrieben. Die Location des einsamen Hotels auf einer Insel inmitten abgeschnittener Natur im Winter hat schon eine beunruhigende Atmosphäre verströmt. Es ist eintönig, es ist abweisend und Hannah schafft es nicht, von dort fortzukommen. Ihre Tage sind alle gleich, während ihre Kollegen aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen Perspektive von der Insel flüchten.

Hannah gibt sich außerdem selbst die Schuld, dass es überhaupt erst zur Party-Katastrophe gekommen ist. Zudem hängt ihre Schwester im Ablauf der Ereignisse drin, die aber mit ihr nicht darüber sprechen will.

Während der ersten Hälfte des Buches geht es darum, die Situation von Hannah zu verstehen. Anhand der Protagonistin erfährt man, warum sie dort festhängt, wo sie vorher gewesen ist, wie ihre Aussichten sind und Tremayne beschreibt, wie sie sich hoffnungsvoll in eine Therapie begibt.

All das wird einige Male aufgerollt und ich hatte kurz das Gefühl, dass die Geschichte stecken bleibt. Genau in dem Moment spielt der Autor einen Trumpf aus, den ich gar nicht erwartet hatte. Hannah und mir hat dies ordentlich zum Grübeln gegeben und uns gleichermaßen Gänsehaut beschert. 

Die Landschaft und das Hotel sind faszinierend beschrieben. Nicht nur, dass das Hotel mitten in der Ödnis dieser abgeschiedenen Insel liegt, dass Gebäude selbst ist mitunter arg ungemütlich, weil es nur teilsaniert worden ist. So gibt es neben dem imposanten Luxusambiente einen weniger charmanten Gebäudetrakt, in dem es wahrhaftig nicht angenehm ist. 

Diese Elemente sorgen für Spannung und Schauerstimmung, während die Handlung um die geplagte Hannah voran schreitet. Denn ab dem kleinen, feinen Wow-Effekt konnte ich nicht mehr von dem Buch lassen und habe alles bisher Gelesene in Frage gestellt. Tremayne hat das außerordentlich geschickt eingefädelt.

Damit hat der Autor mit „Schwarzes Wasser“ erneut überzeugt: Schaurige Stimmung, eine fesselnde Handlung und zu guter Letzt ein gelungenes Ende, das zufrieden stimmt. 
______________________
MEINE BEWERTUNG
★★★★

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4 Kommentare:

  1. Huhu Nicole :D

    Na, das klingt doch echt gut, beziehungsweise echt schaurig. Mir ist der Autor auch in Erinnerung geblieben, besonders mit "Eisige Schwestern". Er hat irgendwie eine tolle unterschwellige Art für Atmosphäre zu sorgen.

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      mir hat "Eisige Schwestern" auch so gut gefallen! Das war echt gruselig. Die anderne Bücher waren dann nicht ganz so meins, aber das hier kann wirklich wieder was.

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Hallo liebe Nicole

    Der Autor ist mir schon oft begegnet, aber gelesen habe ich noch nichts von ihm. Was du schreibst, klingt aber sehr gut. Vor allem der "Trumpf" hat mich neugierig gemacht :-)

    Ganz liebe Grüsse an dich
    Livia

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    1. Hallo Livia,

      ich fand "Schwarzes Wasser" recht spannend. Zuerst dümpelt es ein bisschen, aber dann - ja dann - das musst du selbst lesen, wenn du es wissen willst. :D

      Ansonsten mag ich noch "Eisige Schwestern" von ihm. Es gibt aber zwei Bücher, die haben mir weniger bzw. gar nicht gefallen. Also, bei S. K. Tremayne würde ich nicht mehr blind zugreifen, trotzdem lohnt sich ein zweiter Blick meiner Meinung nach.

      Liebe Grüße
      Nicole

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