![]() |
© Random House Audio |
| Alex Beer |
Verlag: Random House Audio 2024
Dauer: 9 h : 51 min
Dauer: 9 h : 51 min
ASIN: B0D1RHZQN1
Sprecher: Cornelius Obonya
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Emmerichs sechster Fall
Sprecher: Cornelius Obonya
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Wien 1923. Die Gesellschaftsdame Marita Hochmeister liegt erschlagen in ihrem Schlafzimmer. Die Leiche ist übel zugerichtet und ein Mörder außer Sicht. Kriminalinspektor August Emmerich wird mit seinem Assistenten Winter auf den Fall angesetzt.
Bei „Die weiße Stunde“ von Alex Beer handelt es sich um den sechsten Teil der Reihe um August Emmerich und Ferdinand Winter, die im Wien der Zwischenkriegszeit tätig sind. Als Ermittler der Abteilung Leib und Leben gehört Mord zu ihrem Tagesgeschäft.
Mittlerweile sind wir im Jahr 1923 angekommen. Alex Beer entfaltet eine authentisch wirkende Darstellung Wiens zu Beginn der 1920er-Jahre. Spürbar sind bereits die politischen Spannungen, die sich aufgrund des wachsenden Einflusses des Nationalsozialismus ergeben. Beer zeigt, dass die Hakenkreuzler auf den Vormarsch sind und auf das tägliche Leben einwirken. Zugleich merkt man, dass die dadurch entstehende Gefahr wenig ernstgenommen wird. Zwar lässt sich erkennen, dass die Herrschaften unter dem Banner des Hakenkreuzes unangenehme Zeitgenossen sind, doch niemand ahnt, welch furchtbare Ausmaße es annehmen wird.
August Emmerich ist der kantige, weniger charmante Ermittler, den man von den bisherigen Fällen kennt. Robust und unerschütterlich geht er seiner Arbeit nach, denn immerhin hat er mittlerweile eine Familie zu versorgen. Bewundernswert finde ich an ihm die Fähigkeit, hinter aufgesetzte Fassaden zu blicken, obwohl sich manches Mal sogar ein August Emmerich täuschen lässt. Privat kommt er aufgrund eines mysteriöser Schlüssels nicht zur Ruhe, der in kein Schloss passen will. Dennoch konzentriert er sich dienstbeflissen und scharfsinnig auf den Fall um die erschlagene Marita Hochmeister.
Die Konzentration wird aber diesmal von einem pensionierten Kollegen unterbrochen. Dieser war in seiner aktiven Zeit mit ähnlichen Mordermittlungen betraut, und behauptet, dass hier ein Serientäter zu Werke geht.
Der Fall ist solide, auch wenn dieser einem bekannten und üblichem Ablauf folgt. Als interessanten Ansatz fand ich, dass aus der Monarchie geerbte gesellschaftliche Einschränkungen auf neue Art betrachtet werden, wodurch eine weitere historische Facette zur Geltung kommt.
Die Auflösung ist meiner Meinung nach etwas grotesk geworden. Die merkwürdigen Zufälle, vor allem die Motivation hinter der Tat und zu guter Letzt die Überführung des Mörders grassieren als reizloses Aroma. Der Weg dahin war dennoch interessant, packend und in erster Linie glaubwürdig.
Abseits der Ermittlungen endet dieser Teil mit einem überraschenden und bösen Schlag, der Emmerich sowie dem:der Leser:In definitiv den Atem nimmt, und neugierig auf einen weiteren Band macht.
Ein besonderes Schmankerl der gesamten Reihe ist der Wiener Schmäh, der im Hörbuch exzellent umgesetzt wird, weil das sprachliche Lokalkolorit zur Geltung kommt. Ich finde, dass er dem Geschehen nicht nur fühlbare Echtheit, sondern zusätzliche Dynamik verleiht. Speziell die Dialoge sind äußerst amüsant zu hören, was zwischendurch für einen Schmunzler sorgt. Vor allem wenn sich der ältere Emmerich und der jüngeren Winter gegenseitig ein „Na geh“ schenken, um den eigenen Missmut auszudrücken.
Auffallend ist zudem Beers Blick für historische Details, wodurch ich stets ein lebendiges Bild der damaligen Zeit und der Wiener Kriminalisten vor Augen habe. Vorteilhaft für mich ist natürlich, dass sich so mancher Schauplatz seither kaum verändert hat.
Für mich ist „Die weiße Stunde“ jedenfalls eine angemessene Fortsetzung einer großartigen historischen Krimi-Reihe, in welcher der typische Wiener Schmäh und das unverwechselbare regionale Gemüt durch eine dunkle Zeit und grausige Mordermittlungen tragen. Daher hoffe ich sehr auf einen siebenten Fall, in dem Emmerich und Winter erneut durch die Gassen der Hauptstadt auf Mörderjagd gehen.
________________
MEINE BEWERTUNG
★★★★★
★★★★★
Die Reihe um August Emmerich:
1) Der zweite Reiter [Rezension lesen]
2) Die rote Frau [Rezension lesen]
3) Der dunkle Bote [Rezension lesen]
4) Das schwarze Band [Rezension lesen]
3) Der dunkle Bote [Rezension lesen]
4) Das schwarze Band [Rezension lesen]
5) Der letzte Tod [Rezension lesen]
6) Die weiße Stunde
*Affiliate-Link = Für mich fallen ein paar Cents ab, wenn du hier kaufst
Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenauch mir gefiel die Auflösung zu den Morden diesmal nicht so recht. Aber es kann auch nicht jeder Band ein Highlight sein.
Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
Löschendie Ermittlungsarbeit fand ich noch recht gut, aber der Rest vom Fall einschließlich der Auflösung empfand ich als arg konstruiert. Dafür war die Atmosphäre nach wie vor genial, was den Band sozusagen "gerettet" hat.
Wie du schon schreibst, es kann nicht immer ein Highlight sein. Ich hoffe aber sehr auf einen weiteren Fall der beiden.
Liebe Grüße
Nicole
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenDiese Reihe interessiert mich auch schon länger und irgendwie hab ich das Gefühl, dass alle paar Monate ein neuer Band erscheint und ich es nicht schaffe, damit anzufangen *lach* Ich hab einige Reihen auf meiner Warteliste und weiß echt nicht, wann ich das alles lesen soll... Aber dieses Jahr möchte ich mich ja mehr auf meine High Fantasy Reihen konzentrieren, was mir noch nicht gelungen ist, da ich erstmal meine SuB Leichen loswerden wollte ^^
Naja, mal schauen wie das Lesejahr so weiterläuft :)
Die Reihe klingt aber definitiv spannend und ich werde sie weiter im Auge behalten!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
Löschendie Reihe um August Emmerich zählt zu meinen Lieblingen. Sie ist düsterer als z.B. René Anour oder Oliver Pötzsch, verströmt aber aufgrund des Wiener Charmes trotzdem etwas Heiterkeit.
Stimmt, jetzt sind schon 6 Bände erschienen. Da summiert sich ganz schön was. :D Und bei vielen anderen Reihen kommen ja auch laufend Fortsetzungen. Da wird uns sicherlich nicht langweilig. Obwohl ich Reihe ja eher meide. Aber es funktioniert halt nicht immer.
Liebe Grüße
Nicole